25.07.2009

Gesunde Paranoia

Ich bin ja von Natur aus ein wenig paranoid und misstrauisch - fremden Personen gegenüber. Vor allem, wenn die Sonne bereits untergegangen ist und man sich durch dunkle Gassen schleichen muss. Aus diesem Grund bin ich auch immer bis unter die Zähne bewaffnet, wenn ich das Haus verlasse und habe sechs Jahre Kampfsport gemacht. Bei 158cm überrascht man noch, wenn man gewisse Skills hat. Bis gestern beschränkten sich meine Horrorvorstellungen auf Belästigungen, wildgewordene Prügelmädchen, Raubüberfälle und sexuelle Übergriffe - reicht ja auch. Aber anscheinend ist mein Wahnsinn nicht groß genug.
Wenn man zu hören bekommt, dass zwei Typen ein kleines, zartes Mädchen ohnmächtig prügeln, ihr dann noch vor den Kopf treten - keine Geld/Telefon/ Kamera mitnehmen, sie nicht anfassen, sie nicht kannten - dann fragt man sich....was eigentlich? Das überhaupt kein Grund gut genug ist jemanden so etwas anzutun ist klar. Aber ohne jeglichen Hintergrund, einfach aus Spaß eine Person niederzustrecken, von der man weiß, dass sie sich nicht wehren kann....da will ich keine Fragen nach dem Warum und Wieso stellen und auch keine Erklärungen hören. Das ist feige, willkürlich, lächerlich und abartig.
Was kann man tun? Wie kann man sich schützen?Auch das sind Fragen, auf die es keine guten Antworten gibt. Solche Dinge passieren unerwartet. Angenommen man hat ein Messer bei sich, könnte man auch zustechen?
Oft wurde ich ausgelacht für meine Skepsis und Vorsicht. Dafür, dass ich Nachts auf meine Freunde warte um mit ihnen nach Hause zu laufen, dass ich mein Telefon in der Hand halte und den Notruf bereits gewählt habe und dass ich verlange, dass meine Freunde mich anrufen, wenn sie zu Hause angekommen sind.
Ja und? Ist ein gewissen Maß an Paranoia nicht die beste Präventivmaßnahme?